Der Test auf dieser Seite ist meine eigene deutsche übersetzung des wissenschaftlichen DSI-R Tests (Differentiation of Self Inventory - Revised) von Skowron & Friedlander, 1998 bzw. Skowron & Schmitt, 2003.
Dieser Test wurde entwickelt, um eine bestimmte Fähigkeit des Gehirns zu messen, die die Wissenschaft als "Differenzierung des Selbst" bezeichnet, nämlich: wie sehr beeinflussen meine Gefühle mein rationales Denken? Wenn das Gehirn auch bei emotional sehr belastenden Situationen (Angst, Wut, Trauer, Ekel usw.) sehr gut zwischen Emotion und rationalem Denken trennen kann, wird es dem Menschen leichter fallen, auch unter schwierigen Umständen "vernünftig" bzw. angemessen zu reagieren. Je geringer diese Fähigkeit ausgeprägt ist, umso impulsiver und emotionaler reagiert ein Mensch. Diese Reaktion ist vollkommen unabhängig von der Intelligenz. Es gibt viele hoch intelligente Menschen, bei denen die Differenzierung des Selbst weniger stark ausgeprägt ist.
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Wichtiger Hinweis: Bei diesem Test kann man nicht "gut/richtig" oder "schlecht/falsch" antworten. Je wahrheitsgetreuer Sie die Fragen beantworten, umso präziser ist die Aussage des Tests und umso eher erfahren Sie, wo Ihre individuellen Potenziale liegen.
Die differenzierungsbasierte Psychotherapie wurde von Wissenschaftlern aufbauend auf Arbeiten von Dr. Murray Bowen im Verlauf der letzten 50 Jahre entwickelt. Bekannt wurde diese Form der Psychotherapie einer breiten Öffentlichkeit durch Dr. David Schnarch, der diese Methode konsequent in seinem Crucible-Ansatz angewandt und verfeinert hat und für seinen Beitrag 2011 den "Outstanding Contribution to Marriage & Family Therapy Award" von der American Association for Marriage and Family Therapy erhielt.
Differenzierung des Selbst ist ein Term, der von Murray Bowen entwickelt wurde. Differenzierung des Selbst ist die Fähigkeit eines Menschen,
a) emotionales und intellektuelles Funktionieren, sowie
b) Verbindung und Autonomie in Beziehungen zu anderen
auszubalancieren. Intrapsychisch bezieht sich der Terminus auf die Fähigkeit des Gehirns, zwischen Gedanken und Emotionen zu unterscheiden. Oder vereinfacht gesprochen: je höher der Differenzierungsgrad eines Menschen, umso mehr ist er fähig, auch in emotional sehr belastenden Situationen "vernünftig" zu reagieren. Mit höherem Differenzierungsgrad werden Menschen geistig flexibler, resistenter gegen Stress und können auch dann Nähe zu einem anderen Menschen halten, wenn es schwierig wird bzw. Emotionen eher für das Weglaufen votieren.
Das zentrale Konstrukt in der differenzierungsbasierten Psychotherapie. Jeder Mensch kennt das Problem, sich nicht zwischen einem Weg A und einem Weg B entscheiden zu können, weil eine Alternative die jeweils andere ausschließt. Niedrig differenzierte Menschen tendieren dazu, notwendigen Entscheidungen auszuweichen, um weder A noch B als Handlungsalternative zu verlieren. Aus der Unfähigkeit, die notwendige Entscheidung zu treffen, verbleiben Menschen in ihren Dilemmata und warten einfach ab. In der differenzierungsbasierten Psychotherapie deckt der Psychotherapeut die Dilemmata auf, nennt sie beim Namen und ermuntert die Klienten, aktiv an einer Auflösung von Dilemmata mitzuarbeiten. Dies erhöht den Druck auf den Klienten, für alte Probleme neue Lösungen zu finden und diese anzuwenden.
Es ist lange bekannt, dass ungelöste Dilemmata intrapsychische Konflikte darstellen, die bei vielen Menschen zu schwersten psychischen Erkrankungen führen können (psychosomatische Schmerzen, Tinnitus, Schlafstörungen, Depressionen, Selbstmord usw.).
"The Differentiation of Self Inventory – Revised" (DSI-R; Skowron & Schmitt, 2003) wurde entwickelt, um zwischenmenschliche (d.h. Verschmelzung und emotionale Trennung) und intrapsychische Dimensionen von Differenzierungsproblemen (d.h. emotionale Reaktivität und Schwierigkeiten beim Einnehmen einer „Ich“-Position) zu bewerten). Das DSI ist ein Selbstberichtsmaß für die Differenzierung, das aus der Bowen-Theorie abgeleitet ist und enthält 46 Fragen.
Das nachfolgende Diagramm zeigt das Ergebnis der Auswertung von fast 4000 befragten Personen, die unsere Version des Fragebogens genutzt haben. Für wissenschaftliche Zwecke können die Daten bei uns bezogen werden.
Eine emotionale Pattsituation stellt sich ein, wenn sich zwei Menschen in ihren Dilemmata einrichten. Jeder der beiden hat zwei Möglichkeiten zur Auswahl (z.B.: bleiben oder gehen) und keine der beiden Wahlmöglichkeiten fühlt sich "richtig" oder "gut" an. Wenn die ungelösten Dilemmata fortbestehen und keiner der beiden Partner eine Entscheidung in die eine oder andere Richtung trifft, tritt eine Situation ein, in der beide nicht richtig bleiben wollen (weil es sich unbehaglich anfühlt) und nicht richtig gehen wollen (weil die Trennung weh täte). Diese ungelöste Situation nannte David Schnarch eine "emotionale Pattsituation".
Mitgerissen-sein durch Gefühle. Bei einem hohen Grad an emotionaler Reaktivität tendieren Menschen dazu, sich von ihren Gefühlen überwältigt zu fühlen.
Emotionaler Rückzug findet dann statt, wenn Menschen nicht in der Lage sind, eine Situation emotional auszuhalten. Je niedriger differenziert ein Mensch ist, umso schwerer fällt es ihm, emotional in einer Situation zu verbleiben, die ihm unbehaglich ist. Er zieht sich dann lieber zurück, weil der emotionale Rückzug (das Ausweichen) sein Unbehagen besänftigt.
Die Abhängigkeit der eigenen Gefühle von den Gefühlen des anderen. Beispiel: wenn mein Selbstwert von der Bewunderung anderer abhängig ist, muss ich teure Autos oder Kleidung zur Schau stellen in der Hoffnung, dadurch die Bewunderung der anderen Menschen zu erlangen. Bleibt diese Bewunderung dann aus, fühle ich mich schlecht. Meine eigenen Gefühle sind dann von den Gefühlen anderer abhängig.
Die Ich-Position bezeichnet eine Stärke, am eigenen Standpunkt festzuhalten, weil man ihn als richtig erkannt hat. Je schwächer diese Fähigkeit eines Menschen ausgeprägt ist, umso eher lässt er sich von anderen überreden, auch wenn ihm das übernehmen der fremden Meinung vielleicht objektiv zum Nachteil gereicht.
Nach Ruland, Psychologie der Intimität, 2015 ist Intimität das subjektive (d.h. einseitige) Gefühl der Selbsterfahrung und Selbstpreisgabe (also ein "Sich-Erfahren") in Gegenwart eines anderen Menschen. Diese Selbstpreisgabe ist dann vom anderen wahrnehmbar, wenn Sie offen, nicht absichtlich verfälscht oder verstellt und damit authentisch ist. Die Selbsterfahrung (d.h. die Wahrnehmung der eigenen Gedanken und Gefühle und die Auseinandersetzung mit sich selbst) ist notwendige Vorbedingung, um sich authentisch offenbaren und dabei erleben zu können.
"Kollaborative Allianz" ist der wissenschaftliche Terminus für ein "Team". Der Team-Gedanke (eine Einheit bilden, an einem Strang ziehen) ist eine grundlegende Funktion menschlichen Zusammenlebens. Viele Paartherapeuten legen einen besonderen Fokus auf die kollaborative Allianz, die beständig erneuert werden muss.
Die Kollaborative Konfrontation ist eine Grundtechnik der differenzierungsbasieren Psychotherapie. Viele Menschen verdrängen die Folgen ihres Handelns (z.B. ignorieren das Gesundheitsrisiko durch Rauchen) und gehen unliebsamen Diskussionen aus dem Weg. Die differenzierungsbasierte Psychotherapie geht davon aus, dass ein Mensch an Selbstrespekt und Reife gewinnt, wenn er sich selbst (und den Partner) mit den unangenehmen Wahrheiten seiner Existenz konfrontiert. Aus diesem Grunde ist die Konfrontation nicht destruktiv (wie beim Streit), sondern kollaborativ und konstruktiv, weil Sie einem gemeinsamen Ergebnis dient.
Mind Mapping ist
Nicht jeder Mensch besitzt das gleiche Bedürfnis nach Nähe. Inwieweit sich ein Mensch Nähe wünscht, hängt von vielen Faktoren ab, wie Attraktivität des Anderen, Kindheitserfahrungen und Beziehungserfahrungen von Nähe und selbst der aktuellen Tagesform. Es ist ganz normal, dass zwei Menschen in einer Partnerschaft nicht genau dasselbe Bedürfnis nach Nähe haben.
Wie das Bedürfnis nach Nähe ist auch die Toleranz von Nähe ("wieviel Nähe kann ich ertragen, ohne mich unwohl zu fühlen?") sehr individuell und von Mensch zu Mensch verschieden. Die Toleranz von Nähe steigt mit dem Differenzierungsgrad und der Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen.
Normalerweise haben Menschen Erfahrungen von Intimität, wenn eine Situation eintritt, in der beide sich mit einer Situation wohlfühlen, dem anderen ein Angebot zur Intimität machen und dieses Angebot durch den Anderen bestätigt wird, z.B.
- "ich habe mich noch nie so gut unterhalten und habe mich Dir so nah gefühlt", oder
- "ich liebe Dich" "ich liebe Dich auch", oder
- "Schatz, wie war es für Dich?" "Atemberaubend!"
Diese Form von Selbstoffenbarung bezeichnet man als "FREMDbestätigte Intimität", weil Sie nur dann entsteht, wenn beide die Gelegenheit gleichzeitig und sich gegenseitig bestätigen nutzen.
"SELBSTbestätigte Intimität" beschreibt hingegen eine Intimität, die dadurch entsteht, dass ich etwas von mir selbst preisgebe, OHNE dass ich erwarten kann, dass mein Bekenntnis vom anderen akzeptiert oder gebilligt wird, z.B.
- "ich bin fremdgegangen, weil ich mit unserer Partnerschaft so unzufrieden bin"
- "nachdem wir jetzt 10 Jahre lang schlechten Sex hatten, habe ich angefangen, Dich zu verachten"
- "ich liebe Dich als Mensch aber ich verabscheue, dass Du zum Trinker geworden bist"
Die Fähigkeit zur selbstbestätigten Intimität steigt mit dem Differenzierungsgrad eines Menschen.